Im Landkreis Darmstadt-Dieburg sorgen überfüllte Altkleidercontainer für Probleme, die nicht nur lokale Textilrecycling-Unternehmen vor Herausforderungen stellen, sondern auch bundesweit eine Absatzkrise auf dem Altkleidermarkt verursachen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreisverband Dieburg kämpft mit rund 70 Containern, die regelmäßig überquellen. Obwohl eine Kooperation mit der Firma Knebel Textilrecycling besteht, gestaltet sich die Leerung zunehmend schwieriger und erfolgt seltener als zuvor.
Die aktuelle Situation ist Teil einer größeren Krise, da die Spenden von Altkleidern zunehmend aus Billigware bestehen, die weltweit weniger gefragt ist. Renommierte Textilrecycler wie die Firma Soex sehen sich gezwungen, Insolvenz anzumelden, während die Nachfrage nach hochwertiger Second-Hand-Ware kontinuierlich abnimmt. Dieser Rückgang wird durch den verstärkten Absatz von preiswerter neuer Kleidung, insbesondere aus Ländern wie China, weiter verschärft.
Die Auswirkungen sind nicht nur lokal spürbar, sondern haben auch internationale Folgen, da die Wiederverkaufsmöglichkeiten nach Osteuropa und Russland zurückgehen. Die Finanzierung von sozialen Einrichtungen durch den Verkauf von Altkleidern gerät zunehmend in Bedrängnis, während die Überfüllung der Container und vermehrte Sperrmüllablagerungen die Schwierigkeiten im Recyclingprozess verdeutlichen. Die Absatzkrise auf dem Altkleidermarkt stellt somit nicht nur ökonomische, sondern auch soziale Herausforderungen dar, die dringend angegangen werden müssen.