In vielen Orten in Thüringen finden Kommunalwahlen statt, jedoch gibt es in 91 Orten keine Kandidaten. Diese Tatsache hat zu Besorgnis geführt, insbesondere bei Ministerpräsident Bodo Ramelow, der die fehlenden Kandidaten als Alarmzeichen für die Demokratie bezeichnet. Insgesamt haben sich 18.986 Kandidatinnen und Kandidaten bei den Kreistags-/Stadtrats- und Gemeinderatswahlen am 26. Mai auf insgesamt 7.464 Sitze beworben, aber in 91 Orten gibt es keine Kandidaten.
Die Wählerinnen und Wähler haben in den 91 Orten die Möglichkeit, eigene Wahlvorschläge auf leeren Stimmzetteln einzutragen, um die Lücken zu füllen. Allerdings wird die Tatsache, dass in so vielen Orten keine offiziellen Kandidaten zur Wahl stehen, als Warnsignal für die Demokratie betrachtet. Dies wirft die Frage nach der Vitalisierung und Wertschätzung der Demokratie auf.
Zusätzlich zu den fehlenden Kandidaten sind auch die zunehmenden Angriffe auf Kommunalpolitiker und Wahlkämpfer besorgniserregend. Ein Brandanschlag auf das Haus eines SPD-Kommunalpolitikers ist nur ein Beispiel für diese bedrohliche Entwicklung, die die politische Landschaft gefährdet.