Stadtförster Thomas Meier hat den wieder verstärkten Einsatz von Rückepferden im Stadtforst von Brandenburg an der Havel angekündigt. Damit soll die Aufforstung dürregeschädigter Flächen und die Pflege des Waldes bodenschonender erfolgen. Der Einsatz steht im Zusammenhang mit einer Bundesförderung für klimaangepasstes Waldmanagement und wurde kürzlich auch von Medienvertretern dokumentiert.
Pferde statt Maschine
Vier Zugpferde werden derzeit im Stadtwald eingesetzt, vor allem in Bereichen, die für eine Aufforstung im kommenden Frühjahr vorgesehen sind. In diesen Teilflächen sollen vor allem Eiche und Rotbuche als Baumsetzlinge zwischen den alten Kiefernbeständen gepflanzt werden. Der Forst führt die Maßnahme als Alternative zu großflächigem Maschineneinsatz an, weil motorisierte Technik breite Fahrwege benötigt und den Boden verdichten kann.
Der Gebrauch von starken Kaltblütern hat in Deutschland eine lange Tradition. In mehreren Bundesländern, darunter Thüringen, Mecklenburg Vorpommern und Nordrhein Westfalen, wird die Technik bereits wieder praktiziert. Befürworter sehen in den Tieren eine Möglichkeit, Waldumbau und forstliche Pflege naturnäher zu gestalten.
Förderung und Klimaanpassung
Der Forstbetrieb der Stadt Brandenburg an der Havel erhielt vor etwa einem Jahr eine Bundesförderung in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Die Mittel sind ausschließlich an Waldbesitzer vergeben worden, die ein klimaangepasstes Waldmanagement betreiben und über ein Nachhaltigkeitszertifikat für vorbildliche Waldbewirtschaftung verfügen. Der Einsatz von Rückepferden soll dabei die Vorbildwirkung des Betriebs untermauern.
Die Förderbedingungen zielen auf Maßnahmen zur Wiederaufforstung dürregeschädigter Flächen und auf die Pflege des Stadtwaldes. In diesem Rahmen präsentiert das Forstteam die Pferdearbeit als Element, das den Einsatz notwendiger Technik ergänzen soll, ohne den Boden stärker zu belasten.
Praktische Anwendungen im Stadtwald
Die Pferde kommen unter anderem beim Grubbern zur Förderung der Naturverjüngung und beim Anlegen von Pflanzstreifen mit einem Forstpflug zum Einsatz. Auch das Ausbringen von Saatgut und Maßnahmen gegen den Adlerfarn werden als denkbare Einsatzfelder genannt. Dabei betont das Forstteam, dass Pferde nicht alle Aufgaben übernehmen können, aber dort, wo sie eingesetzt werden, Bodenschäden weitestgehend vermieden werden.
Medienvertreter waren bei einer Arbeitsszene vor Ort, unter ihnen die rbb Witterungsmoderatorin Ulrike Finck, die für einen Beitrag der Sendung Brandenburg aktuell drehte. Stadtförster Meier sieht in der Kombination aus tierischer Kraft und moderner Technik einen Weg, die Bewirtschaftung an den Klimawandel anzupassen und gleichzeitig den Waldboden zu schonen.
Konkrete Flächen, in denen die Pferde eingesetzt werden, sollen demnächst mit den neuen Baumarten bepflanzt werden. Beobachter und Fachleute werden die Wirksamkeit der Methode in den kommenden Jahren prüfen, wenn die Wiederaufforstung sichtbar wird.
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