Brandenburg ist auf dem Weg, von der technologischen Dynamik seiner Nachbarregion Berlin zu profitieren. Während Berlin als Krypto-Hotspot bekannt ist, hat Brandenburg begonnen, eigene Akzente in der technologischen Landschaft zu setzen, insbesondere im Bereich Blockchain. Projekte wie „SKALA“ und gezielte Strukturstärkungsmaßnahmen zeigen, wie die Region ihre Chancen in diesem Bereich nutzt.
Technologische Impulse aus Berlin
Berlin hat sich in den letzten Jahren als führender Standort für Kryptowährungen und Blockchain-Technologien etabliert. Zahlreiche Start-ups und Unternehmen haben dort innovative Geschäftsmodelle entwickelt. Dabei geht es nicht nur um Kryptowährungen wie Bitcoin, die in Berlin zunehmend als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Vielmehr sind es die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie, die das Potenzial der Region hervorheben. Von automatisierten Verträgen über dezentrale Plattformen bis hin zu transparenten Lieferketten – Berlin zeigt, wie breit gefächert die Einsatzmöglichkeiten sind.
Es ist auch bekannt, dass Kryptowährungen in Berlin selbst auch als Zahlungsmittel immer geläufiger werden. Es handelt sich um einen Trend der sich auch im Internet immer mehr verbreitet, wobei man bei einigen Anbietern technikaffiner Sektoren, wie dem iGaming, zumTeil sogar mit Meme Coins zahlen kann, wie dieser Vergleich verschiedener Krypto Casinos aufzeigt. Diese Dynamiken werden sich sicher nicht so schnell auf die Region übertragen, wie die Anwendung technisch relevanter Prozesse. Die Region fokussiert sich auf Blockchain-Lösungen, die direkte wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile bieten.
Brandenburgs Städte wie Potsdam, Wildau und Schönefeld profitieren von der Nähe zum dynamischen Berliner Ökosystem. Laut dem Startup-Report Brandenburg 2024 hat sich die Gründungsaktivität in diesen Regionen durch die Synergien mit Berlin deutlich erhöht. Junge Unternehmen nutzen die Nähe zur Hauptstadt, um auf Expertise, Netzwerke und Investitionen zuzugreifen.
Ein Leuchtturmprojekt in Brandenburg
Ein herausragendes Blockchain-Projekt, das Brandenburgs technologische Ambitionen unterstreicht, ist SKALA (Skalierbare KI- und Blockchain-Lösungen zur Automatisierung und Autonomisierung in Wertschöpfungsnetzwerken). Dieses von Juni 2024 bis Dezember 2025 laufende Vorhaben widmet sich der Entwicklung von Open-Source-Softwarekomponenten, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen in Produktion, Logistik und Supply Chain Management zugeschnitten sind.
Im Zentrum des Projekts stehen Smart Contracts, die automatisierte und transparente Vertragsabwicklungen ermöglichen, sowie KI-Modelle, die komplexe Prozesse optimieren können. Ziel ist es, Vertrauen in Lieferketten zu stärken und Unternehmen neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. SKALA zeigt, wie Blockchain-Technologie über reine Zahlungsprozesse hinaus wirtschaftlich relevant werden kann.
Strukturstärkung durch technologische Projekte
Brandenburg setzt nicht nur auf Einzelprojekte, sondern stärkt seine technologische Infrastruktur durch groß angelegte Maßnahmen. Im Dezember 2024 hat die Landesregierung fünf neue Strukturstärkungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von über 110 Millionen Euro genehmigt. Diese sollen insbesondere der Lausitz-Region zugutekommen, die sich im Strukturwandel befindet.
Ein zentraler Bestandteil dieser Maßnahmen ist der Bau eines Büro- und Laborgebäudes der Fraunhofer-Gesellschaft in Cottbus. Dieses soll als Innovationshub für Forschung und Entwicklung dienen und technologische Lösungen in Zusammenarbeit mit Unternehmen entwickeln. Die Investitionen sollen nicht nur die regionale Wirtschaft stärken, sondern auch Brandenburgs Position als Technologiestandort ausbauen.
Auch das Zentrum für digitale Transformation der brandenburgischen Hochschulen (ZDT) an der Technischen Hochschule Wildau ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert. Derzeit wird es zu einem umfassenden Digitalisierungskompetenzzentrum ausgebaut, das nicht nur den Hochschulen, sondern auch regionalen Unternehmen und Organisationen als Plattform für technologische Innovationen dient. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung und Implementierung moderner Technologien, insbesondere dezentraler Ansätze wie Blockchain und verteilte Netzwerke.
Das ZDT dient nicht nur den Hochschulen selbst, sondern auch als Bindeglied zwischen akademischer Forschung und regionaler Wirtschaft. Durch gezielte Kooperationen mit Unternehmen aus Brandenburg wird der Wissenstransfer gefördert. Das Zentrum bietet Schulungen, Beratungen und technische Unterstützung an, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken. Insbesondere Start-ups profitieren von der bereitgestellten Infrastruktur und dem technischen Know-how des Zentrums, wodurch sie in technologieintensiven Bereichen wie Künstlicher Intelligenz oder Blockchain Fuß fassen können. Durch die enge Verzahnung mit Berlin und die gezielte Förderung eigener Projekte ist Brandenburg gut positioniert, um langfristig von der digitalen Transformation zu profitieren. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie stark die Region ihre Potenziale in diesem Bereich entfalten kann.