In ländlichen Regionen stehen viele Menschen vor der Herausforderung, eine solide Altersvorsorge aufzubauen. Während in städtischen Gebieten der Zugang zu Finanzberatern und Vorsorgemodellen oft unkomplizierter ist, benötigen Menschen auf dem Land oft eine gezielte Herangehensweise. Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, ist es wichtig, frühzeitig die Weichen zu stellen. Hier einige praktische Tipps und Anregungen für Menschen aus ländlichen Regionen:
Frühzeitig beginnen – auch mit kleinen Beträgen
Es mag banal klingen, doch der wichtigste Tipp lautet: Je früher, desto besser. Wer früh anfängt, auch kleinere Beträge regelmäßig zur Seite zu legen, profitiert langfristig von Zinseszinsen. Sogar ein Sparplan mit 50 Euro im Monat kann über die Jahre hinweg einen erheblichen Beitrag zur Altersvorsorge leisten.
Ein bewährtes Mittel ist hierbei der Riester-Vertrag, der gerade für Geringverdiener und Familien mit Kindern dank staatlicher Zulagen interessant ist. Informieren Sie sich bei Ihrer Bank oder Versicherung über passende Angebote.
Betriebliche Altersvorsorge nutzen
Wer in einem landwirtschaftlichen Betrieb oder einem kleinen Familienunternehmen arbeitet, sollte unbedingt prüfen, ob eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) möglich ist. Viele Arbeitgeber bieten inzwischen die Möglichkeit, einen Teil des Bruttogehalts steuerbegünstigt in eine betriebliche Altersvorsorge umzuwandeln. Dadurch sinkt nicht nur die Steuerlast, sondern es wird ein zusätzliches Polster für das Alter aufgebaut.
Investition in Sachwerte – eine attraktive Alternative
In ländlichen Regionen besitzen viele Menschen Land oder Immobilien. Solche Sachwerte können im Alter eine wichtige Stütze sein. Wer eine Immobilie besitzt, spart nicht nur Miete, sondern kann diese später auch vermieten oder verkaufen, um sich so eine Rente zu sichern.
Auch die Investition in Landwirtschaft, Wald oder Ackerland kann sinnvoll sein. Diese Sachwerte sind in der Regel wertbeständig und bieten langfristig Sicherheit. Allerdings sollte hier gut überlegt und langfristig geplant werden.
Private Rentenversicherung abschließen
Neben staatlich geförderten Vorsorgemodellen wie der Riester-Rente kann es sinnvoll sein, zusätzlich eine private Rentenversicherung abzuschließen. Diese Versicherungen sind flexibler als klassische Rentenmodelle und bieten die Möglichkeit, die Vorsorge individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte dabei in Erwägung gezogen werden, da diese im Falle einer Arbeitsunfähigkeit finanziell absichert.
Regionale Angebote prüfen
In vielen ländlichen Regionen bieten örtliche Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Versicherungen spezielle Altersvorsorgeprodukte an, die auf die Bedürfnisse der Region zugeschnitten sind. Diese Anbieter kennen die Lebensumstände der Menschen vor Ort genau und können maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Es lohnt sich, im persönlichen Gespräch individuelle Konzepte zu besprechen.
Staatliche Förderungen in Anspruch nehmen
Auch Menschen in ländlichen Gebieten sollten alle staatlichen Förderungen ausschöpfen, die ihnen zustehen. Dazu zählen nicht nur die Zulagen zur Riester-Rente, sondern auch die Rürup-Rente, die vor allem für Selbstständige und Landwirte attraktiv sein kann, da sie steuerlich gefördert wird. Ein Gespräch mit einem Steuerberater kann hier Aufschluss geben, welche Möglichkeiten in Anspruch genommen werden können.
Altersvorsorge in der Familie planen
In vielen ländlichen Gebieten ist die Familie ein zentraler Bestandteil des Lebens. Die Unterstützung durch die Familie kann auch Teil der Altersvorsorge sein. Zum Beispiel können landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der Familie weitergegeben werden, was für alle Beteiligten von Vorteil sein kann. Familienbesitz und -vermögen strategisch zu planen, hilft, den Erhalt der Wirtschaftskraft und die Sicherheit im Alter zu gewährleisten.