Die Anziehungskraft von Kunstsprachen stellt ein fesselndes Thema dar, das sowohl Linguisten als auch Kreative anspricht. John McWhorter, ein renommierter Linguist, hat in seinen TED-Ed-Vorträgen verschiedene Facetten und Funktionen von Kunstsprachen beleuchtet. Diese konzipierten Sprachen bieten einen geordneten Zugang zu Grammatik und Wortschatz, die oft von natürlichen Sprachen inspiriert sind. In ihrem Buch ‚Sprache in der Kunstkommunikation‘ (Waxmann, 2017, Münster, New York) diskutieren Anna Nüschen und Ronja Stamp, wie Kunstsprachen im Fach Bildende Kunst eine wesentliche Rolle übernehmen können. Sie betonen die Bedeutung von Lehr- und Lernmaterialien im Deutsch- und Kunstunterricht, um das historische Wachstum und die Schreibweisen dieser Sprachen nachvollziehbar zu machen. Somit fungiert die Kunstsprache als ein wertvolles Hilfsmittel für Sprachgemeinschaften und fördert die kreative Ausdrucksweise in vielfältiger Hinsicht.
Vielfalt der konstruierten Sprachen
Kunstsprachen sind faszinierende, konstruiert und bieten eine reiche Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten. Beispiele wie Dothraki und Hochvalyrisch aus der Welt von Essos zeigen, wie kunstvolle Sprachen in Medien und Literatur lebendig werden. Dabei verstehen viele Schülerinnen und Schüler, dass diese Sprachen mehr sind als nur abstrakte Konstruktionen: Sie sind Teil einer Kunstkommunikation, die sprachlich und kulturell ansprechend ist.
Die synthetische Sprache Volapük oder die extrem präzise Sprache Ithkuil ziehen Sprachbegeisterte in ihren Bann. Esperanto als die bekannteste Plansprache hat das Ziel der internationalen Verständigung gefördert und Clemens J. Setz nutzt in seiner Poesie die Eigenheiten kunstsprachlicher Strukturen. Die Materialsammlung dieser Kunstwerke ist breit gefächert und eröffnet neue Perspektiven im Lehr-Lernkontext, in dem Prashad oder ähnliche Ansätze als Teil der Bildenden Kunst behandelt werden können.
Zweck und Formen von Plansprachen
Der Zweck von Plansprachen ist oft die Förderung einer internationalen Kommunikation, wobei Kunstsprachen wie Esperanto, entstanden durch Zamenhof, prominente Beispiele darstellen. Diese Sprachen verfolgen eine demokratische Auffassung und dienen als neutraler Boden für die Sprecher*innengemeinschaft. Zu den Motivationen hinter ihrer Entwicklung zählen der Wunsch nach Entbabelung und die Reduktion von sprachlichen Barrieren, ähnlich dem biblischen Turmbau zu Babel. Neben Esperanto gab es weitere konstruierte Sprachen, wie Volapük und Solresol, die jeweils eigene Ansätze bieten. Logische Sprachen und philosophische Sprachen entstehen oft aus dem Bedürfnis nach klarer Ausdrucksweise, während Geheimsprachen spezifische kulturelle oder soziale Gemeinschaften ansprechen. Diese Vielfalt demonstriert die unterschiedlichen Ansätze und Ziele, die mit der Schaffung von Kunstsprachen einhergehen.
Kunstsprache in Literatur und Kommunikation
Kunstsprache findet Anwendung in verschiedenen Erscheinungsformen der Literatur und Kommunikation. In der Bildenden Kunst wird durch konstruierte Sprachen eine besondere Ästhetik geschaffen, die die Grenzen der traditionellen Grammatik überschreitet und neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet. Diese künstlichen Sprachen fungieren nicht nur als linguistisches Medium, sondern auch als Konzept für die Sprachanalyse und die Entwicklung pragmatischer Forschungsbereiche innerhalb der Linguistik. Im Kontext von Lehrmaterialien und Lernmaterialien, insbesondere im Deutsch- und Kunstunterricht, können Kunstcommunicatio als innovative Werkzeuge zur Förderung kreativen Denkens eingesetzt werden. Hierbei spielen Terminologie und Philosophie eine entscheidende Rolle, um die Funktionen von Kunstsprache zu verstehen und die künstlerische Intention zu kommunizieren. Insgesamt trägt die Auseinandersetzung mit Kunstsprache zur Bereicherung der Kommunikationskultur und zur Erweiterung des Wissenstands in der Wissenschaft bei.
