Freitag, 27.09.2024

Wie sich Dissoziation anfühlt: Einblicke in die seelische Abspaltung

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David Hoffmann
David Hoffmann
David Hoffmann ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist, der mit seinem Fachwissen und seiner Analysefähigkeit komplexe Sachverhalte verständlich macht.

Die unterschiedlichen Erfahrungen mit Dissoziation hängen häufig mit frühkindlichen Bindungsproblemen zusammen, die die psychologische Entwicklung prägen. Personen, die unter dissoziativen Störungen leiden, beschreiben oft ein Gefühl von instabiler Unterstützung und Isolation, besonders in stressreichen Momenten. Die therapeutische Diagnostik, wie sie beispielsweise von Patricia Fonseca am Max-Planck-Institut für Psychiatrie durchgeführt wird, hat das Ziel, die verschiedenen Dimensionen dieser Erfahrungen zu verstehen. In Achtsamkeitsübungen lernen Betroffene, Gefühle und Handlungen wieder miteinander zu verbinden und ihre Identität zu stärken – was für die Genesung nach einem Unfall oder traumatischen Erlebnissen von entscheidender Bedeutung ist.

Emotionale und körperliche Abspaltung

Dissoziation kann sich in einer tiefen emotionalen und körperlichen Abspaltung äußern. Betroffene empfinden oft eine gedankliche Flucht, die als Schutzmechanismus gegen Trauma-Symptome funktioniert. Diese Abspaltung führt häufig zu Gedächtnislücken und einem Gefühl des automatischen Funktionierens, bei dem Emotionen scheinbar verschwinden. Menschen fühlen sich losgelöst und distanziert von ihrem eigenen Empfinden, was zu einem ungenießbaren Zustand der Einsamkeit beitragen kann. Emotionale Dissoziation verstärkt das Gefühl, ungreifbar zu sein, wodurch der innere Dialog und die Verbindung zu den eigenen Emotionen stark beeinträchtigt werden.

Einsamkeit in der Dissoziation

Einsamkeit ist eine häufige Begleiterscheinung von Dissoziation, die oft mit Bindungsstörungen und einem tiefen Gefühl der Unverbundenheit einhergeht. Menschen, die dissoziieren, erleben häufig Orientierungslosigkeit und Haltlosigkeit, was zu einem Gefühl der Leere führt. Gedächtnislücken und das automatische Funktionieren im Alltag verstärken das Schmerzempfinden und schränken die Wahrnehmung von Emotionen ein. Bei dissoziativen Krampfanfällen oder dem Hören von Stimmen kann das Gefühl, losgelöst zu sein, noch intensiver werden. Erschöpfung und Müdigkeit sind Symptome, die diese Einsamkeit weiter verstärken und die alltägliche Lebensqualität beeinträchtigen.

Einfluss auf das tägliche Leben

Wie fühlt sich dissoziieren an? Diese Frage kann nicht leicht beantwortet werden, da Dissoziationen unterschiedlich erlebt werden. Häufig tritt eine symptomatische Erfahrung auf, bei der das subjektive Leiden im Vordergrund steht. Gedächtnislücken können zum automatischen Funktionieren im Alltag führen, bei dem das Schmerzempfinden und die Emotionen ausgeblendet werden. Situationen wie das konzentrierte Lesen eines Buches können in einen Tagtraum übergehen, während die Umwelt vernachlässigt wird. In diesem Zustand bleibt oft das alltägliche Leben, wie das Zubereiten von Essen am Herd, unberührt. Um die Ursachen dieser Erfahrungen zu verstehen und effektive Bewältigungsmechanismen zu finden, ist professionelle Hilfe der Schlüssel.

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