Mit einer Abschlusskonferenz ist das Modellvorhaben Meine Stadt der Zukunft in Potsdam beendet worden. Über mehr als ein Jahr haben Verwaltung und Einwohnerinnen und Einwohner zusammen geprüft, wie eine klimaangepasste, autoarme und attraktive Innenstadt praktisch gestaltet werden kann. Die Stadt will die gewonnenen Erkenntnisse nun in die weitere Planung überführen.
Veränderungen im Straßenraum: Die Dortustraße als Versuchsfeld
In der Dortustraße wurden von März 2024 bis Frühjahr 2025 temporäre Umgestaltungen getestet. Hochbeete, zusätzliche Bäume und Sitzgelegenheiten sowie provisorische Möblierung sollten die Aufenthaltsqualität erhöhen. Laut Stadtangaben verdoppelte sich der Fuß und Radverkehr, während der Autoverkehr zurückging. Viele Radfahrende nutzten die Straße, weil sie sich dort sicherer fühlten.
Autofreie Aktionen und öffentliche Nutzung in der Lindenstraße
Im Rahmen des Realexperiments Und die Straße gehört Dir wurde die Lindenstraße an einem Wochenende komplett autofrei. Eine lange Festtafel, Musik und Sportangebote verwandelten die Fläche in einen temporären Stadtraum. Besonders der Platz am Jägertor zog viele Besucherinnen und Besucher an, dort entstanden Angebote wie Sitzkissen, Tischtennis, Badminton und Imbissstände.
Beteiligung, Erkenntnisse und Ausblick
Beteiligungsformate reichten von Umfragen und Stadtspaziergängen bis zu Workshops und Kinderaktionstagen. Die Stadt beschreibt den Austausch zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Institutionen als intensiv und als Grundlage für künftige Entscheidungen. Oberbürgermeisterin Noosha Aubel betonte, die Innenstadt solle so gestaltet werden, dass sie Raum und Möglichkeiten zum Wohnen, für Handel, Gewerbe, Tourismus, Begegnung, Grün und Kultur biete. Sie sagte: Wir wollen die Innenstadt fit machen für die Zukunft, damit sie den vielfältigen Anforderungen standhält und für alle Generationen attraktiv bleibt.
Die Stadt verweist darauf, dass Innenstädte heute durch Klimawandel, Digitalisierung und verändertes Einkaufsverhalten unter Druck stehen und neue Antworten erfordern. Reallabore leisteten einen Beitrag, weil sichtbare Veränderungen unmittelbar erlebbar seien und so praktisches Erfahrungswissen entstehe. Obwohl die Landesinitiative jetzt endet, sollen die erprobten Maßnahmen und der begonnene Dialog künftig verstetigt werden.
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